KNOSIMO  -  Details

In der aktuellen Version 6.2 bietet KNOSIMO im Einzelnen:

  • Simulation von Kreuzungen und Einmündungen mit Vorfahrt für eine Hauptstraße
  • Berücksichtigung der Fußgänger mit und ohne Zebrastreifen
  • Berechnung über einen ganzen Tag oder für eine einzelne Stunde
  • Eingabe der Verkehrsbelastungen getrennt für jeden Verkehrsstrom, entweder für ein einzelnes Zeitintervall (z.B. eine Stunde) oder für mehrere Intervalle oder in Form von Tagesganglinien
  • Berücksichtigung unterschiedlicher Verkehrszusammen­setzungen (Pkw, Lkw, Lastzüge und Krafträder)
  • Berücksichtigung von Dreiecksinseln für die Rechtsabbieger von der Hauptstraße und von der Nebenstraße.
  • wählbare Länge der Abbiege-Fahrstreifen, Definition von Mischspuren 
  • Ein- und Ausgabe der Daten unterstützt durch menugesteuerte Bildschirmmasken 
  • Veranschaulichung des Verkehrsgeschehens durch Anzeige der Staulängen in allen Strömen während der Simulation.
  • Auswertung von Verlustzeiten und Rückstaulängen  jeweils mit Gesamtsumme, Mittelwert, Standardabweichung und Percentilen sowie der kompletten Verteilungsfunktion (für jeden Strom in jedem Zeitintervall)
  • Ausgabe aller Werte auf dem Bildschirm und auf einem Drucker
  • Ausgabe der Ergebnisse in tabellarischer und grafischer Form
  • Grenz- und Folgezeitlücken nach HBS 2015 als Default­werte sind vor-eingestellt. Zusätzlich können Werte in Anlehnung an die einschlägige Schweizerische Norm gewählt werden. Daneben können die An­wender die Grenz- und Folgezeitlücken selbst wählen.
  • Anzahl der Simulations-Schleifen bis zu 100 Wiederholungen (für erhöhte Genauigkeit in besonderen Anwendungsfällen)
  • Speicherung von Eingabedaten für beliebige Wiederholungen und Änderungen
  • ausführliches  Handbuch
  • Anwendung unter Windows  11 und 10

Häufig wird gefragt: Was ist der Unterschied zwischen KNOBEL und KNOSIMO ?

Antwort :

  • KNOBEL berechnet vorfahrtgeregelte Knotenpunkte nach dem Handbuch für die Bemessung von Straßen­verkehrsanlagen (HBS, 2015), Kapitel L5 und S5. Dieser Standard enthält Rechenvorschriften, die versuchen, die Verhältnisse an einer Kreuzung oder Einmündung ohne Lichtsignalanlage durch mathematische Modelle zu beschreiben, damit eine verkehrstechnische Beurteilung auch per Handrechnung möglich ist. Diese Modelle führen zu Gleichungen, mit denen die erwünschten Werte (Kapazitäten, Wartezeiten, Staulängen) geschätzt werden können. Um solche Modelle herzuleiten und um dabei lösbare Gleichungen zu entwickeln, sind erhebliche Vereinfachungen gegenüber der Realität unvermeidlich. Deswegen können die Ergebnisse immer nur näherungsweise gelten. Fehleinschätzungen im Bereich ungewöhn­licher geometrischer oder verkehrlicher Konstella­tionen sind deswegen nicht ausgeschlossen. Kurze Spuren (das sind Fahrstreifen, die gelegentlich einen längeren Stau aufweisen als ihre Länge) können nach HBS überhaupt nicht sachgerecht behandelt werden. Die Behandlung von Fußgängern ist im HBS lückenhaft (z.B. keine Zebrastreifen) und stark pauschaliert. Benachbarte Lichtsignalanlagen können mit den analytischen Methoden garnicht behandelt werden.

Die Ergebnisse sind allerdings relativ einfach zu begreifen:  Man kann sie auf den  Punkt bringen: ‘OK’ (d.h. QSV A bis D) oder:  ‘Es funktioniert nicht wie gewünscht.’ (d.h. QSV E - F)

  • KNOSIMO ist ein Simulationsprogramm. Es ahmt den Verkehr am Knoten nach. Das Programm ‘erzeugt’ einzelne Fahrzeuge in allen Strömen. Das Zusammenspiel zwischen diesen Fahrzeugen (Kann das Nebenstraßen-Fahrzeug abfahren?) wird nach­gebildet. So ergibt sich ein Ablauf des Verkehrs ähnlich wie in der Realität. Dieser Ablauf wird registriert und anschließend statistisch ausgewertet.

Jeder Lauf des Simulationsprogramms ist wie ein Experiment oder eine Beobachtung in der Realität. Probleme mit dem Schwierigkeitsgrad mathematischer Modellierung bestehen praktisch nicht. Deswegen unterliegt ein Simulationsmodell nicht den grundsätzlichen Genauigkeitsgrenzen der analytisch-mathematischen Modelle (z.B. HBS-Verfahren). Wie genau man das Simulationsmodell gestaltet, hängt nur von dem Programm-technischen Aufwand ab, den man betreiben will und von der Rechenzeit, die in Kauf ge­nommen werden kann. Außerdem können kurze Spuren, Fußgänger oder benachbarte Lichtsignalanlagen behandelt werden.

KNOSIMO ist dabei ein relativ einfaches Simulations­modell, das ‚ereignisorientiert’ arbeitet und das deswegen sehr schnell rechnet. Eine ereignisorientierte Simulation darf nicht mit einer mikroskopischen Zeitschritt-orientierten Simulation verwechselt werden, bei der die Fahrzeuge in jeder 1/10tel-Sekunde von bewegt werden. So lässt sich bei einer ereignisorientierten Simulation keine Animation (filmartig ablaufende Bilder am Bildschirm) erzeugen. Trotzdem sind die für die Ermittlung der Verkehrsqualität an Knotenpunkten wichtigen Gesichtspunkte realitätsnah abgebildet. Wegen der Schnelligkeit der Simulation kann in kurzer Zeit eine statistisch ausreichend große Stichprobe hergestellt werden, 

Als Ergebnis liefert KNOSIMO ein differenziertes Bild der Kenngrößen Wartezeit und Staulänge (Mittelwert, Verteilungsfunktion). Welcher Schluss daraus gezogen werden kann oder muss, bleibt der Entscheidungskraft des Anwenders unter Berücksichtigung des jeweiligen Einzelfalls überlassen.